Behandlungsverfahren

Die angebotenen Behandlungsverfahren sind wissenschaftlich anerkannt sowie berufs- und sozialrechtlich zugelassen. Sie sind Richtlinienverfahren gemäß den Psychotherapierichtlinien.
Die Therapieverfahren unterscheiden sich hinsichtlich des Stundenumfangs, damit auch der Dauer der Behandlung, in der Breite der zu bearbeitenden Symptome und deren Ursachen, in der Intensität sowie im Ausmaß der Vertiefung der seelischen Zusammenhänge. Entsprechend haben die Interventionen auch andere Schwerpunkte und Akzente. Kriterien für die Wahl der Therapieform sind Art und Umfang der Problemlage sowie Ziele der Behandlung. Gleich sind bei allen angebotenen Verfahren die annehmende und auf ein analytisches Verstehen ausgerichtete Haltung des Therapeuten und die besondere Berücksichtung unbewusster Prozesse, der Gefühle und der Beziehungsaspekte.

Grundsätzlich gilt, dass im Rahmen der unterschiedlichen Therapieformen die individuellen Anliegen und Probleme der Patientin / des Patienten im Zentrum stehen und der Psychoanalytiker individuell darauf eingeht.

Jede Therapie hat ihre individuelle Form und Geschichte und ist einzigartig, so wie jeder Mensch einzigartig und individuell ist.

Behandlungsschwerpunkte

Analytische Psychotherapie

In der Analytischen Einzelpsychotherapie finden die Sitzungen (50 min) zwei- bis viermal pro Woche statt. Über Assoziationen, Träume und aktuelle Konflikte können die unbewussten lebensgeschichtlichen Wurzeln individueller Gefühle und Verhaltensweisen dem Bewusstsein zugänglich gemacht werden. Durch die Behandlung werden Bedingungen geschaffen, die ermöglichen, vergessen geglaubte Lebenserfahrungen und deren Wirksamkeit in der Gegenwart emotional zu erkennen. Dadurch entsteht eine größere innere Freiheit, um gegenwärtige Erfahrungen mit sich und anderen nicht überwiegend unter dem Eindruck unsichtbar gewordener Vergangenheit zu erleben, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkt und das Selbstwertgefühl und die Stabilität der Persönlichkeit stärkt.

Die Analytische Psychotherapie schafft Bedingungen für ein vertieftes emotionales Verständnis der eigenen Persönlichkeit, ohne das eine dauerhafte psychische Veränderung nicht möglich ist.

Um dieses Verstehen zu entwickeln und eine emotionale Nachreifung zu ermöglichen, benötigt die Analytische Psychotherapie eine höhere Sitzungsfrequenz und eine längere Behandungsdauer.

Gruppenanalyse

Die analytische Gruppenbehandlung findet 1 bis 2 mal in der Woche in einer Gruppe von 3 – 9 Teilnehmer*innen für jeweils 100 min. statt. Sie bietet besonders intensive Möglichkeiten sich in unterschiedlichen Beziehungen selbst zu erfahren und zu verstehen. Sie schafft einen Raum, in dem entstehende Konflikte gemeinsam verstanden werden können und so der Umgang mit sich selbst und mit Anderen verändert werden kann.

Kombinierte Psychotherapie

Sowohl analytische als auch tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie können in einer Kombination aus Gruppen- und Einzelbehandlung erfolgen. Jedes Vorgehen hat seine spezifischen Vor- und Nachteile. Durch die Verknüpfung entstehen neue Chancen und Herausforderungen im therapeutischen Prozess. Die Kombination von analytischer Einzel- und Gruppenbehandlung bietet insbesondere die Möglichkeit, das, was in einem der beiden Settings passiert, auch im jeweils anderen zu besprechen und so oft besser zu verstehen und darüber einen neuen Zugang zum eigenen Erleben zu finden und Lösungswege für Probleme und Konflikte zu entwickeln.  

Ob und in welcher Form eine Simultanbehandlung begonnen werden soll, wird in den Vorgesprächen gemeinsam geklärt.

Essstörungssetting

Die Behandlung von Essstörungen wie psychogene Adipositas (seelisch bedingtes Übergewicht), binge eating disorder (Essanfälle), Bulimia nervosa (Ess-Brechsucht), Anorexia nervosa (Magersucht) oder Mischformen findet in einem multimodalem Setting statt. Im Zentrum steht eine kombinierte (genauer: parallele) analytische Gruppen- und Einzelpsychotherapie (160 bis 300 Therapieeinheiten), die etwa drei bis vier Jahre dauert. Hinzu kommen externe Bausteine wie ärztliche Mitbehandlung (Gewichts- und Blutwertekontrolle sowie ggf. Medikation oder Klinikeinweisung), Tanztherapie (als körpertherapeutischer Ansatz), Ernährungsberatung sowie ggf. stationäre Behandlung in einer entsprechenden Klinik mit Essstörungssetting oder zur bariatrischen Chirurgie.

Die Praxis für Psychotherapie Bernd Klipp ist Mitglied im Bundesfachverband Essstörungen (BFE).
Informationen unter: bundesfachverbandessstoerungen.de

Die Praxis für Psychotherapie Bernd Klipp ist Kooperationspartner des Adipositas-Zentrums Nord-West im St. Johannes-Hospital, Varel.
Informationen unter: Adipositas-Zentrum

PEP®

PEP® (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie) wird in der Praxis als Zusatztechnik eingesetzt. PEP® ist zu einem Teil den bifokal-multisensorischen Interventionstechniken (wie EMDR, Brainspotting etc.) zuzurechnen und u.a. eine Weiterentwicklung der Klopftechniken(wie z.B. EFT, TFT). PEP ist eine die Selbstwirksamkeit aktivierende Methode, die sich gut in die Traumatherapie integrieren lässt. Mit PEP® lassen sich parafunktionale Emotionen vergleichsweise leicht und schnell und trotzdem anhaltend verändern. Darüber hinaus stellt PEP® eine gute Selbsthilfetechnik für Patient*innen dar. (Quelle: https://www.dr-michael-bohne.de/was-ist-pep.html am 05.03.21, 08:51h)

Weitere Behandlungsangebote

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Bei der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie wird von einem oder mehreren begrenzten aktuellen Konflikten ausgegangen. Die hierbei erlebten Gefühle werden aufgearbeitet und in Bezug zu wichtigen früheren Erlebnissen und Beziehungsmustern gestellt. Durch das damit verbundene Wiederbeleben von verdrängten Gefühlen wird eine bewusste Auseinandersetzung mit diesen Erfahrungen möglich. In der Regel wird bei dieser Methode mit einer oder zwei Wochenstunden gearbeitet.

Andere Verfahren

Nur Verhaltenstherapie (VT) und Systemische Therapie sind noch sozialrechtlich anerkannt, werden also von den Krankenkassen übernommen. Informationen über diese erhalten Sie bei entsprechenden Fachverbänden.

Alle weiteren Verfahren wie wissenschaftliche Gesprächstherapie nach Rogers sind nicht anerkannt und werden von den Krankenkassen nicht bezahlt.

Hinweis: Gesprächstherapie wird von vielen Laien als Bezeichnung für alle Behandlungsformen verwendet, in denen im Gegenübersitzen gesprochen wird. Dies trifft aber auf fast alles zu. Am häufigsten ist jedoch die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie gemeint.

Quelle Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Analytische Psychotherapie: dgpt.de