Grundlagen

Die angebotenen Therapieformen (siehe Behandlungsverfahren) basieren auf den wissenschaftlichen Grundlagen der Psychoanalyse, erstmals erarbeitet von Sigmund Freud (Psychoanalyse) und seinen Schülern Carl Gustav Jung (analytische Psychologie) und Alfred Adler (Individualpsychologie). Die Psychoanalyse wurde und wird seither weiterentwickelt und durch neue wissenschaftliche und klinische Erkenntnissen erweitert. Die Freudsche Psychoanalyse entwickelte sich aus der Triebtheorie. Es traten Ich-Psychologie, Selbstpsychologie und die Objektbeziehungstheorien hinzu. Neuere Entwicklungen wie Bindungstheorie und das Mentalisierungskonzept verbreitern das Verständnis weiter. Der Blick auf den Menschen entwickelte sich dabei von der Einpersonen- über die Zweipersonen- in der intersubjektiven Wende hin zu einer Mehrpersonen-Perspektive. Als lebendige Wissenschaft entwickelt sich die Psychoanalyse weiter wie auch die Menschen sich weiterentwickeln und verändern.

Der zentrale Ausgangspunkt der Theorie ist die Existenz von unbewussten Strebungen und Konflikten. Vom Unbewussten gehen häufig beängstigende und irritierende Impulse auf unser bewusstes Leben und den Alltag aus, die abgewehrt werden und schließlich zu Beschwerden führen. Diese Symptome können als Versuche verstanden werden, unbewusste Konflikte zu lösen. Sie stellen Kompromisse dar, die unzureichend und belastend (geworden) sind. Die Therapie hilft, den unbewussten Sinn bewusst zu machen und zu verstehen, so dass die Patientin /der Patient ihr / sein Leben freier gestalten und neue, befriedigendere Problemlösungen finden kann. Die Symptome werden so überflüssig.

Diese Bewusstmachung betrifft nicht nur die intellektuelle Einsicht, sondern gerade auch gefühlsmäßige Zusammenhänge wie z.B. Sehnsüchte, Hoffnungen, Enttäuschungen, Wut, Angst und Ohnmachtgefühle. Oft zeigen sich starke Gefühle in Körperempfindungen wie Beklemmungsgefühlen, Enge der Brust, Zähneknirschen, in Verspannungen der Muskulatur u.ä. Oder diese Gefühle werden zwar erlebt, aber in ihrer Stärke, in ihrem inneren Zusammenhang nicht verstanden und sind deshalb beängstigend. Sie stellen dann gewissermaßen die Spitze eines Eisbergs dar, dessen größter Teil unter Wasser, d.h. unbewusst ist.

Die analytische Psychotherapie fördert insbesondere ein Wachstum und eine Reifung der Persönlichkeit. Dies betrifft sehr häufig eine Verbesserung des Selbstwertgefühls, da Minderwertigkeitsgefühle und die Schwierigkeit, sich selbst lieben zu können, oft wichtige Hintergründe der Beschwerden sind.